Bilanz der WG CZ 2014

Eine kritische Wertung der positiven Ergebnisse 2014
Bezugnahme auf die Mitgliederzeitung WIR der WG Carl Zeiss Seite 9 (im Web verfügbar)

In öffentlichen Publikationen der Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss wird diesmal bei der Darstellung der Ergebnisse 2014 besonderer Wert auf die betriebswirtschaftlichen Zahlen gelegt: auf den erwirtschafteten Gewinn, das gestiegene Anlagevermögen und die verbesserte Kreditwürdigkeit. Erfolgsfaktoren also, die sich jedes Unternehmen wünscht und die den Beleg erbringen sollen für eine bestechend solide Betriebsführung. Eine gute Bilanz ist für ein Unternehmen wichtig: für den Börsenkurs, für die Tantiemen der Führungskräfte, den Verkaufs- und Imagewert des Unternehmens u.v.m.

Nennen wir das mal „die äußeren Werte“ – den Blick von außen auf die black box „Unternehmen“ oder im konkreten Fall auf das „Immobilienunternehmen“. Aber spätestens jetzt kommt die Frage auf: Womit erwirtschaftet denn das Immobilienunternehmen „Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss“ seinen Gewinn? Das Geschäftsfeld des Unternehmens beschränkt sich auf die Verwaltung von Immobilien und Bauherrentätigkeit. Einzige Ertragsquelle sind also die monatlich eingezahlten Beiträge der Mitglieder. Die Gewinne der Tochterunternehmen halten sich in Grenzen und werden im Übrigen aus der gleichen Quelle gespeist.

Durchschnittliche Mieten ausgewählter Immobilienunternehmen in Thüringen:

* die Werte sind unsicher

Gemeinsam mit der Genossenschaft Heimstätten hat die Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss Jena die höchsten Mieten in ganz Thüringen.

Das ist doch eine ordentliche Tantieme wert? Aber kann man darauf wirklich stolz sein?

Das Wohnen in einer Genossenschaft galt noch vor wenigen Jahren als besonders günstiges Wohnen. Das hat sich ins Gegenteil verkehrt! Weil die Bewohner von Genossenschaftswohnungen zu einem geringeren Teil von Sozialhilfe betroffen sind? Und weil man demzufolge etwas kräftiger zulangen kann?

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