Faires Wohnen in Jena
Hauptmenü
Optionen
Links

Forum

Startseite > Immobilien in Jena > Die Bertelsmann-Studie > Die Ergebnisse für Jena

Die Ergebnisse für Jena

Die Stadt Jena hat einen Bestand von mehr als 55.000 Wohnungen, 14.000 in der kommunalen Wohnungsgesellschaft Jenawohnen, 10.000 in Wohnungsgenossenschaften, weitere 2 bis 3.000 Wohnungen in kleineren Immobiliengesellschaften. Etwa die Hälfte der Jenaer Wohnungen befindet sich in Privateigentum.

Eine Familie mit Durchschnittseinkommen, die heute in Jena auf Wohnungssuche geht, findet auf dem Wohnungsmarkt im Mittel Angebote von 700 Euro im Monat! Nur 6% aller zur Verfügung stehenden Wohnungen in Jena – so fand die Studie heraus – waren für den Familienbedarf überhaupt geeignet. Das war zugleich der niedrigste Wert in Deutschland (München mit 11% fast doppelt so viel). Berücksichtigt man zudem noch, dass die Familie an der Armutsgrenze sich diese „Durchschnittswohnung“ gar nicht leisten kann, dann bleibt nach dieser Studie nur noch 1% der Wohnungsangebote in Jena übrig.

Einer einkommensschwachen Familie verbleiben in Jena nach den Modellrechnungen gerade mal 666 Euro. Sie müsste 51,2% ihres Haushaltseinkommens dafür aufwenden und hätte doch nur 57% des Harz IV-Regelsatzes als spärlichen Rest. Nirgendwo sonst gibt es das in Deutschland!

Damit liegt Jena noch hinter München und Hamburg auf den untersten Positionsrängen im Vergleich der Großstädte in Deutschland!

Der Harz IV-Regelsatz liegt übrigens für die beschriebene Musterfamilie bei 1.169 Euro. Auch wenn die betroffenen Familien Anspruch auf Transferleistungen in Höhe des Regelsatzes haben, ist das ein beschämendes Ergebnis!

Das Gerede der Verantwortlichen von Stadt und den Wohnungsgesellschaften in Jena als Reaktion auf diese Studie geht weit an deren Kernaussage vorbei. Man habe ja in Jena auch viele Wohnungen mit einer weit niedrigeren Bestandsmiete. Wollen oder können die Verantwortlichen das Anliegen und die Probleme der Betroffenen einfach nicht verstehen? Ehrlich gemeinte Reaktionen klingen anders!

Für die meisten größeren Städte wird in der Studie eine Konzentration der für finanzschwächere Familien geeigneten Wohnungen auf bestimmte Wohngebiete festgestellt. Eine deutlich erkennbare soziale Entmischung also. Jena hat auch in dieser Kategorie einen der schlechtesten Werte dieser Studie.

Ein weiterer Komplex der Studie beschäftigt sich damit, in welcher Entfernung vom Stadtmittelpunkt bezahlbarer Wohnraum für niedriges und mittleres Einkommen verfügbar ist. So findet in Jena nur 1% aller Familienhaushalte mit mittleren Einkommen in einem Umkreis von 20 km vom Stadtzentrum eine erschwingliche Wohnung. Der Durchschnitt in Deutschland liegt hier bei 8 km.